Da ich, wie immer, etwas spät aufs Gelände kam, waren die ersten Bands schon am Spielen. Was macht man zuerst wenn man aufs Festival geht? Richtig! Was essen. Die Spaghetti waren übrigens sehr lecker. Danke Catering. Auf meinem Weg zum Kinder-Kultur-Zelt blieb ich an der U25-Bühne hängen. Dort spielten Rescue The Lifeguard. Die sehr jungen Jungs sorgten für Kurzweil, allerdings leider nicht auf Grund von Eingängigkeit. Es wurde gegrowlt gescreamed und der Sound war insgesamt sehr avantgardistisch (jeder Musiker spielt zu seinem eigenen Takt ;)). Der letzte Song war dann ohne Drums, da sie den Drummer erst einen Tag zuvor eingelernt hatten. Das könnte auch die Timingschwierigkeiten erklären. Nach einem kleinen Spaziergang übers Gelände wollte ich eigentlich rechtzeitig bei Chapeau Claque sein, bleib aber wieder an der U25-Bühne hängen. Dort rockten die Deaf Earplugs. Sehr sehr geile Mucke. Irgendwo zwischen System of a Down, Incubus sowie Thrash-Metal haben die Jungs ihren Stil manifestiert. Definitiv empfehlenswert!
Fast pünktlich war ich dann bei Chapeau Claque auf der Drinnen-Bühne, die mir erst durch den Bundesvision Songcontest 2007 bekannt wurden. Ich würde ihre Musik als Pop für Fortgeschrittene bezeichnen. Sehr intelligente Texte, über die man auch mal etwas nachdenken kann, sowie eine Musikuntermalung die auch das Rhythmusohr herausfordert. Schöne, sanfte Show mit hohem Frauenanteil im Publikum.
Im Kinder-Kultur-Zelt konnte ich mich dann endlich auch einmal hinsetzen. Dort lief den ganzen Tag das Programm „3 Songs“. Zuerst gab es allerdings einen kurzen Komplettstromausfall im Zelt, der aber nach geschätzten 3 Minuten wieder in Ordnung gebracht wurde. Egal, jede Band die sich dazu berufen fühlte konnte sich bewerben um 3 Songs vor dem Publikum vortragen zu dürfen. Die ein oder andere Perle war hier auf jeden Fall dabei. Nach 6 Songs, also 2 Bands ging es nochmal schnell zur Drinnen-Bühne um dem Rest von Solander aus Schweden beiwohnen zu können. Leider habe nur einen kurzen Eindruck gewinnen können. Der behagte aber. Tolle Songs von einem etwas schüchternen Frontmann, dazu eine E-Bratsche? auf der Bühne. Gut.
Utidur aus Island ließen derweil die Draußen-Bühne platzen. Man lief Richtung Muschel und hatte immer mehr das Gefühl in einer anderen Welt anzukommen. Island hat nicht umsonst den Ruf, eine ganz große Musikszene zu besitzen. Die Songs kamen wie aus einer anderen Sphäre. Unter die ca. 10 Menschen auf der Bühne hatte sich auch ein Engel geschlichen, der sogar sang und wie ein Derwisch auf der Bühne herumsprung. Utidur hätte ich noch 1-2 Stunden zuhören können. þakka þér sag ich da.
Um den Abend ausklingen zu lassen stopfte ich mich dann noch in das &-Zelt welches nur kurz vor dem Platzen stand um dem Poetry Slam beizuwohnen. Der gewohnt kurzweilig agierende Moderator Christian Ritter führte durch den Abend. Es wurde über Ganseblümchen, das Ende unserer Zeit, MOPFLROPF und vielem mehr geslammed. Verdienter Gewinner wurde dann der Struwelpeter 2.0-Beitrag eines Würzburgers.
Und wer jetzt immer noch nicht auf dem U&D war: HINGEHEN!