Archiv des Autors: Stefan

Umsonst & Draußen – Der Donnerstag #udwue

Endlich war es soweit, dass Umsonst & Draußen Festival 2011 stand endlich vor der Tür. Pünktlich zu den ersten Tönen von Pornophonique kam dann auch der ersehnte Regen. Ähhh…ne, wir sind hier nicht auf der Gartenschau in Kitzingen. Den Veranstaltern ging der Allerwerteste wahrscheinlich auf Grundeis, aber nach ein paar Minuten Nieseln war der Spuk auch schon wieder vorbei und die Sonne lachte uns ins Gesicht. Ich bin ja der Meinung der Himmel weinte Freudentränen, weil es endlich losging, aber egal.

Die erste Band ich mir ansah waren die V8 Wankers auf der Drinnen-Bühne. Der Soundcheck ließ allen Gitarristen schon die Gänsehaut sprießen. Astreiner Röhrensound aus einem Marshall- und einem Orangestack. Lecker! Kurz darauf rotzten die selbsternannten Wichser auch schon los. Es gab Punk-’n‘-Roll direkt ins Gesicht. Der leicht plautzige und braungebrannte Sänger (direkt aus dem Urlaub aufs U&D) führte nicht nur seine kraftvolle Stimme sondern auch allerlei Unabziehkörperbilder der Masse vor. Nach einem Gruß an die Eierstöcke aus Stahl (Referenz auf den Duke?) war das Set vorbei.

Ein Spaziergang übers Gelände führte mich unter anderem an der Fotoausstellung von Tilman Hampl sowie an den zahlreichen Verpflegungsstationen vorbei. Das Festivalgelände hatte sich schon ordentlich gefüllt. Nächste Station war dann wieder auf der Drinnen-Bühne: Rich Aucoin. Die 2 Jungs aus Kanada, bestehend aus dem Flummifrontmann (der Typ befand sich mehr im Publikum als auf der Bühne) und einem Schlagzeuger fabrizierten elektronischen Punk-Pop. Sehr kurzweilig, da die Performance von vielen Youtube-Klassikern bzw. teilweise Prä-Youtube-Goldstücken per Beamer durchsetzt wurde. Teile der Videos wurden gesampled und darauf bauten dann einige Songs. Dem Publikum gefiel es und brachten dementsprechend ihren Einsatz für ein gelungenes Set. Fun Fact: Rich Aucoin haben noch keine Platte veröffentlicht deshalb projizierte der Sänger am Ende der Show einfach seine kanadische Handynummer an die Leinwand mit der Bitte, wenn einem die Musik gefällt ihm doch einfach eine SMS zu schicken. Er beantwortet sie dann mit einem Link unter dem man ihre Musik downloaden kann. Nehmt DIES Plattenfirmen! Im September erscheint übrigens ihr 1. Album. Reinhören ist sicher nicht verkehrt.

Als Kontrast zu Rich Aucoin sah ich mir dann noch das restliche Programm von The New Black an. Die Würzburger Hard-Rock-Band bot ordentlich Kopfschüttepotential inklusive Wall of Death. Laut einem Beteiligten aus dieser lustigen Gruppenformation erfuhr ich nachher das sich alle Wall-of-Death-erprobten Kombattanten nur auf einer Seite befanden, es kam aber nach meinem Wissensstand nicht zu schweren Verletzungen 😉

Im Kinder-Kultur-Zelt wohnte ich dann einer testosterontriefenden Lesebühnendarbietung bei. Ganz großes lyrisch-poetisches Tennis! Andy Strauß und Christian Ritter trugen aus ihren Büchern verschiedenste Gedichte/Texte vor und sorgten bei allen Zuschauern für Kurzweil. Merksatz: „Moderne Paare teilen sich die Frauenarbeit“. Von der Mama der man zum 276845 mal erklärt wie copy & paste funktioniert bis zum Gedicht in einer Sprache die nur in einem Dorf gesprochen wird in der drei Personen leben die allerdings alle Andy Strauß sind. Alles dabei. Am Freitagabend findet an gleicher Stelle um 00:00h ein Poetry Slam statt. Prädikat: HINGEHEN!

Achja generell U&D: HINGEHEN!

Google I/O #io2011

Die Google I/O ist sowas wie die Hausmesse, Entwicklermesse von Google. Auf 2 Keynotes an je einem Veranstaltungstag werden die Hauptthemen vorgestellt außerdem gibt es wahnsinnig viele Sessions in denen über die verschiedensten Dinge gesprochen wird.

Zwei Themen auf die Google dieses Jahr großen Wert gelegt hat sind Chrome (der Browser) sowie Android (das Betriebssystem für allerlei Geräte)

Die 3 interessantesten Punkte in Bezug auf Android habe ich mal herausgepickt:

Google TV
Google TV ist eigentlich ein alter Hut. Vor einem Jahr auf der letzten I/O wurde das Projekt schon vorgestellt. Die Idee: In Zukunft soll kein Receiver o.Ä. mehr im Wohnzimmer stehen sondern eine Settop-Box von Google auf der Android läuft. Mit dieser kann man fern sehen, im WWW surfen, kleine Spiele zocken und vieles mehr. Dieses Jahr hat Google nun den Android Market auf Google TV gebracht was diesem meiner Meinung nach einen Schub geben wird. Denn: Ein Entwickler setzt sich einmal hin, programmiert eine App und optimiert sie für alle Geräteklassen. Diese App kann nun: Mobil auf dem Smartphone, mobil auf dem Tablet oder zu Hause auf dem Tablet sowie auf dem TV genutzt werden. Krass!
Beispiel: Höre ein Hörbuch beim Joggen, setze das Hören dann zu Hause auf dem Sofa mit dem Tablet fort während ich nebenbei Angry Birds spiele, am nächsten Tag wird dann der Rest des Teils gehört vor dem Fernseher während ich mir die aktuellen Bundesligazwischenergebnisse anzeigen lasse.

Android@Home
Aus Android soll das Betriebssystem für das Haus / die Wohnung werden (Danke für’s klauen meiner Idee Google). D.h. das Entertainmentsystem aber auch die Gebäudesteuerung soll android-powered sein. Da fallen mir direkt 5 verrückte Einsatzgebiete ein wofür ich Android@Home unbedingt benötige.
Beispiel:
Bekomme auf der Arbeit Hunger und google ein Rezept welches ich speichere.
Beim Einkaufen rufe ich das Rezept auf dem Smartphone wieder auf und hake die Zutaten ab
In der Küche wird auf der fett- und wasserfesten direkt im Schrank eingebauten Androidbox die Zubereitung nachvollzogen.
Am Esstisch mit dem Tablet ein Foto des Ergebnisses gemacht und auf Twitter und Facebook verbreitet.

Android Open Accessories
Manchmal habe ich das Gefühl Google macht es sich leicht. Sie nehmen einfach die Strategie von Apple kehren sie genau ins Gegenteil. Die Android Open Accessories Initiative ist wieder genau so ein Fall. Google gibt ein Android Open Accessory Development Kit (ADK) raus, welches ein kleines Plastikboard ist mit ein paar Knöpfen, LEDs, …. sowie 2 Servos. Jeder der nun Lust hat kann mit diesesm Board sowie dem SDK für Android anfangen seine eigenen Accessoires für Android zu entwickeln. Auf der I/O wurde z.B. ein winkender grüner Plastikandroide gezeigt der über Fingerstreich auf dem Smartphone mit dem Arm wank (wunkte). Präsentiert wurde auch die Möglichkeit ein Androiddevice an einen Heimtrainer anzuschließen und mit dem Workout eine Spielfigur auf dem Bildschirm zu steuern. Ich denke diese Initiative wird viele interessante Entwicklungen hervorbringen (Raketenwerfer fürs Büro sind ja ein alter Hut).

Fazit
Alles in allem tut sich wahnsinnig viel im Androidumfeld und ich denke Android könnte tatsächlich die eierlegende Wollmilchsau werden und zum Windows der mobilen Geräte mutieren (also monopoltechnisch). Ob dies allerdings eine positive Entwicklung ist bleibt abzuwarten…

Barcamp Nürnberg #bcnue

Innerhalb kürzester Zeit 2x entjungfert werden. Geht das denn?
Ja das geht!

Und zwar mit meinem 1. Barcamp. Dieses hat in Nürnberg im Südwestpark stattgefunden. Zuerst war ich etwas verunsichert von der „es gibt keine Touristen“-Attitüde dieser Unkonferenzen, aber man findet ziemlich schnell etwas wo man anpacken/mithelfen/mitdiskutieren/sich einbringen kann. Zuerst Vorstellungsrunde, Sessionplanung und dann ging’s auch schon los.

Sehr interessant waren die Sessions über UI-Design bei Tablets, oder zu jQuery Mobile. Die Session zum Thema PR war eher spärlich besucht, aber nichtsdestotrotz ebenfalls sehr gut. Außerdem ganz groß: Die Vorstellung des Fablab Nürnberg. Ein paar verrückte kaufen sich einen Lasercutter, gründen einen Verein und wollen das Wissen wie man so ein Gerät bedient allen interessierten Menschen beibringen. Toll 🙂

So sieht ein lasergecutteter Holzpinguin dann aus wenn man die Stärke des Lasers zu stark einstellt:

re:publica #rp11

Mein 1. Mal hab ich nun auch hinter mich gebracht. Es hat gar nicht so weh getan. Nur etwas feucht war’s.

Genau. Die 1. re:publica in Berlin ist zu Ende und ich war dabei. Das Wetter konnte seine überschwängliche Freude zurückhalten. Die Veranstaltung an sich war für mich aber ein Gewinn. Sehr interessante Vorträge gesehen, sowie nette Leute kennengelernt. Richtig gut war der Vortrag von Sascha Lobo, Peter Sunde (flattr-Erfinder) sowie von Patrick Meier. Mein Platz fürs nächste Mal ist sozusagen schon reserviert.

Fotos hier:

Schloß Bellevue

Reichtstag

Brandenburger Tor

And still money left to burn

– Archivtext –

Mittlerweile auch fast wieder einen Monat her ist mein Konzertbesuch bei Kettcar. Die aus Hamburg stammende Band gab am 23.07.2007 im Soundpark Ost in Würzburg ein wirklich schönes Konzert. Leider kannte ich nur das 1. Album namens „Du Und Wieviel Von Deinen Freunden“ was sich aber als nicht tragisch herausstellte, da wirklich viel von diesem Album gespielt wurde. Vorband war eine Kapelle deren Namen ich vergessen habe, sie spielten ganz netten Indierock mit etwas vertrackteren Rhythmen aber nichts was sich wirklich ins Ohr einbrennt. Zum Einstieg performten Kettcar dann die Singleauskopplung aus ihrem letzten Album „Von Spatzen und Tauben Dächern und Händen“ nämlich „Deiche“. Dieser Song kam beim Publikum gut an und kann wohl als erfolgreichster und bekanntester Song des Albums bezeichnet werden. Nachdem das Eis sozusagen sofort gebrochen war boten Kettcar einen wirklich netten Auftritt dar. Die Hamburger sind wirklich sehr sympatische Gesellen und Marc Wiebusch tut sein übriges dazu. Natürlich wurden so großartige Stücke wie „Landungsbrücken raus“ oder „Im Taxi weinen“ gespielt. Außerdem hat man den Eindruck das Kettcar live sehr viel rockiger aufspielen als auf ihren zum Verkauf stehenden Tonträgern. Das Publikum war gefesselt und forderte zu Recht mehrere Zugaben. Die Rufe wurden erhört und unter anderem der „Mädchensong“ Balu kredenzt. Alles in allem lässt sich festhalten das ein Besuch eines Kettcarkonzertes ein wirklich lohnenswertes Unterfangen ist und man ein intimes Konzert mit tollen deutschen Texten und rockigen Tönen dargeboten bekommt.

Der Apfelmann nimmt seinen Hut

– Archivtext –

Eine große Verbindung zu Blumfeld und deren Musik hatte ich eigentlich nie, aber als ich dann lesen musste das die Band auf Abschiedstournee geht und sich danach auflöst hat mich dann schon die Neugier gepackt und ich wollte wenigstens einmal ein Blumfeld-Konzert sehen. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich bis auf das letzte Album nie ein ganzes Blumfeld-Album hören konnte und von daher mit den meisten Songs nicht direkt etwas anfangen konnte. Da ich vorher noch mit Freunden gegrillt hatte kam ich am 20.05.2007 etwas zu spät am AKW an und das Konzert war schon voll im Gange. Das AKW war gut gefüllt und das Publikum war sehr gemischt. Von mittelalterlichen Herrschaften bis zum erwarteten Studentenklientel war alles da. Die Band sang und spielte sich routiniert durch ihr Set, auch wenn ich viele Songs nicht kannte, konnte ich mich der blumfeldschen Leichtigkeit nicht verschließen. Die ziemlich intelligenten Texte waren zum Glück gut verständlich und Frontmann Jochen Distelmeyer ist einfach ein wahnsinnig sympathischer Geselle. Viele Stücke sind nur spärlich instrumentiert und basieren meistens auf der Akustikgitarre. So schritt der Abend auch mit schnellen Schritten dem Ende entgegen und auf einmal war dann auch schon das letzte Lied gekommen. Zugaben gab es natürlich auch, die das Publikum euphorisierten aber auch melancholisch stimmten, schließlich stand das Ende kurz bevor. Zurückblickend lässt sich sagen, dass sich eine tolle deutsche Band aufgelöst hat und ich bin froh das ich wenigstens einmal live dabei sein konnte.

Die Happy again

– Archivtext –

Am 14.03.2007 war es mal wieder soweit, ich durfte endlich wieder ein Die Happy-Konzert besuchen. Das Letzte lag mittlerweile über ein Jahr zurück und zum Glück veröffentlicht die Band um Frontfrau Marta fast jedes Jahr ein Album was natürlich dazu führt das auch jedes Jahr ordentlich getourt wird. Diesmal lag der Ort der Veranstaltung allerdings nicht ganz so nah wie beim letzten Mal, aber die Fahrt nach Erlangen konnte ich fast ohne Zwischenfälle hinter mich bringen. Als ich angekommen war standen Disgroove auch schon auf der Bühne und überzeugten mich ein weiteres Mal von ihren Qualitäten. Die Jungs haben wirklich ein sehr gutes Gespür für ordentliches Riffing und die Songs sind alle kurzweilig und rocken ziemlich geradeaus. Diesmal hab ich auch die Chance wahrgenommen und das Album „Three“ der Band nach dem Auftritt erstanden, eine Investition die ich nicht bereut habe. Nach 45 Minuten Warm-Up durch Disgroove kamen Die Happy dann auf die Bühne. Marta wusste mit einem roten Hut zu gefallen und natürlich mit ihrer Stimme. Die Setlist war mit vielem Material der neuesten Platte bestückt was aber auch nicht verwundert. Trotzdem wurden Songs aller Platten gespielt und auch die alten Knacker wie „Supersonic Speed“ oder „Go for it“ wurden angestimmt. Vor der ersten Zugabe wurde dann auch noch „Kiss – God Gave Rock And Roll To You“ angespielt, schön! Das tolle aber auch traurige an Auftritten von Die Happy ist die Kurzweiligkeit. Es ist wirklich eine Frechheit wie schnell zwei Stunden vergehen können. Es wurden zwar zwei Zugaben gespielt aber eine halbe Stunde hätte ich und die Konzertmitbesucher bestimmt noch ausgehalten. Einen Vorwurf kann man der Band aber nicht machen. Die Happy sind wirklich eine tolle Liveband, man kann von den letzten Alben halten was man mag, aber auf der Bühne hat die Band eine unglaubliche Energie die sich auch auf das Publikum überträgt. Der Funke springt nach 10 Minuten über, was eine Menge Spaß garantiert und bei der nächsten Tour bin ich wieder dabei. Die Heimfahrt lief dann nicht ganz so reibungslos ab, da ich eigentlich nach Rothenburg wollte, aber in Würzburg ankam. Naja zum Glück hat man zwei Wohnsitze. 🙂

Du schreibst Geschichte im AKW

– Archivtext –

Ganz so überschwänglich wie sich die Überschrift gestaltet war der Auftritt von Madsen am 17.12.2006 im AKW nicht, dennoch war es ein sehr kurzweiliger Abend. Als Vorband traten Leo Can Dive auf, welche ich leider nicht ganz sehen konnte, da ich etwas zu spät dran war. Es fühlte sich wie ganz netter Indie-Rock der Spaß machte an und verkürzte das Warten auf Madsen. Schöne schnörkellose Songs welche manchmal geradeaus rockten und manchmal auch mit etwas vertrackteren Rhythmen zu gefallen wussten. Danach kamen dann Madsen auf die Bühne. Das AKW war wirklich gut gefüllt was dazu führte das es wirklich sehr eng wurde und einige Leute hinter einer Wand stehen mussten und somit nicht viel der Band sehen konnten. Ich hatte etwas mehr Glück und konnte zentral alles beobachten. Madsen spielten einen Mix aus ihren 2 Alben wobei das 2. Album natürlich etwas mehr Platz bekam, trotzdem spielten sie „Die Perfektion“, „Unsichtbar“, „Panik“ und noch einige große Songs des 1. Albums. Zwischen den Songs machte Sebastian Madsen sehr nette Ansagen und stimmte als Interlude für verschiedene Songs unter anderem Sepultura, Wolfmother oder Jay-Z an. Als Musiknerd hab ich natürlich alle Stücke erkannt und mich entsprechend gefreut das Madsen so einen guten Musikgeschmack haben. Alles in allem war es wirklich ein schöner Abend mit tollen Rocksongs vorgetragen von einer sympathischen Band die das Publikum auch entsprechend müde hinterließ und das auch noch zu einem fairen Preis, was will man mehr…