Schon wieder AnnenMayKantereit? Ja!
Es ist erst ein paar Monate her da besuchte ich die Kölner bereits in Aschaffenburg. Danach wurden sie mir auf dem Taubertal Festival kredenzt. Und nun schon wieder. Neues Material gibt es keines aber trotzdem kann man nach einer Frühjahrestour, einer Festivalrutsche natürlich auch eine Herbsttour anschließen. Deshalb ging es für mich am 03.10. nur ein paar hundert Meter weiter zur Posthalle für den 3. AMK Akt 2015. Was sofort auffällt ist der gestiegene Bekanntheitsgrad der Band, denn in der Posthalle finden sich das zwei- bis dreifache an Besuchern, im Gegensatz zum Colos-Saal ein. Die Band funktioniert auf größerer Bühne vor mehr Zuschauern zwar ebenfalls gut, die Stimmung in Aschaffenburg war aber schon um einiges intimer. Was gleich geblieben ist, sind die Ansagen von Henning May. „Lasst eure Handys in der Tasche“, denn „Das Einzige was auf einem Konzert interessiert ist Bass Gitarre Schlagzeug und was das Bier kostet“. Trotzdem hab ich mich getraut diesmal ein schlechtes Erinnerungsfoto zu schießen. Henning May war einfach zu weit entfernt um mir das Handy aus der Hand zu schlagen. Da ich glaube die Band wird noch um einiges größer in der Zukunft, immerhin gibt es aktuell kein kaufbares Album der Jungs, empfehle ich jedem sich die Band anzuschauen. Die Musik und Texte werden auch 100.000 Menschen bei Rock am Ring berühren aber wahrscheinlich auf eine andere Art und Weise wie vor 1.000 in einem kleinem stickigen Club.
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Kool Savas: Lutsch mein Smartphone!
Man könnte meinen ich versuche mit meinen letzten Konzertbesuchen in die Vergangenheit zu reisen. Zuerst Afrob, nun Kool Savas. Am 21.02.2015 war dieser nämlich in der Posthalle zugegen. Ähnlich wie bei Afrob ging Kool Savas zu seiner „ersten“ großen Zeit im deutschen Hip-Hop an mir vorbei. Die Alben „Der beste Tag meines Lebens“ aus 2002 sowie „Tot oder lebendig“ aus dem Jahre 2007 kenne ich nur vom Namen bzw. einzelne Tracks daraus. Zu der Zeit konnte ich mich einfach noch nicht für Rap begeistern. Das ist aber egal, denn das aktuelle Album „Märtyrer“ ist wiederum genau mein Ding. Geile Beats, harter Battle-Rap voll auf die Zwölf. Deshalb: Auf zum Konzert!
Zum Glück waren wir dann auch pünktlich in der Posthalle, denn der selbsternannte King of Rap legte ohne Vorband direkt los. Wie zu erwarten war gab es keine Band mit Instrumenten sondern nur Kool Savas, einen Backup Rapper sowie einen DJ. Obwohl er 1-2 Tage vorher wohl eine Operation über sich ergehen lassen musste und deshalb seine Beweglichkeit eingeschränkt war, gab Savas alles. Laut eigener Aussage ist er zwar in fittem Zustand auf der Bühne normalerweise eichhörnchenesker unterwegs, dass tat dem Auftritt aber keinen Abbruch. Geredet wurde zwischen den Songs eh einiges, die Ansagen waren aber weder langweilig noch peinlich. Bin ich cool damit. Besonders gefreut hat mich natürlich die Anekdote das Savas mal in Rothenburg ob der Tauber gewohnt hat, die mit Abstand schönste Stadt Mittelfrankens ;). Zwei Stunden gab es Savas also ohne Unterbrechung, es wurde alles gegeben und der Schweiß floss in Strömen. Beeindruckend fand ich außerdem die extrem große „Ich muss das ganze Konzert mit meinem Handy abfilmen“-Dichte. Hab ich tatsächlich in der Ausprägung noch nie auf einem Konzert erlebt. Das Phänomen tritt, wider meiner Erwartung, sogar unabhängig des Altersdurchschnitts auf, denn der Großteil der Besucher war geschätzt so um die 30. Generell gilt auch zu sagen das ich in meinem normalen Lebensumfeld mit den meisten anwesenden Besuchern wahrscheinlich eher wenig Schnittpunkte habe, aber genau das ist ja das Schöne an Musik. Es verbindet Menschen. Ok, um diesen Beitrag nun nicht so pathosgetränkt enden zu lassen, schließe ich mit einem Kool Savas Zitat: Lutsch mein Schwanz!
Olli Schulz: Und dann schlägt dein Herz und die Nase läuft.
Es hatte mich mal wieder erwischt. Ausgerechnet am 02.04.2014 war ich unfassbar krank. Und ich rede hier von einer wirklich ausgewachsenen Männererkältung, also definitiv nichts womit man(n) spaßen sollte. Aber mag die Gesundheit auch noch so angeschlagen sein, ich kann mir kaum etwas vorstellen was mich dazu bringen könnte ein Olli Schulz Konzert zu verpassen. Also pilgerte ich die paar Meter vom Bett in die Posthalle. Die Vorband hatte ich mir aus eben genannten Gründen auch geschenkt. Dort angekommen traf ich dann auch direkt bekannte Menschen. Im Nachhinein erfuhr ich sogar das gefühlt das halbe Publikum aus Menschen bestanden haben muss die ich kenne. Ich habe einfach einen guten Geschmack. Was Musik aber auch was Freunde angeht. Falls sich mein Körper übrigens zu einer Atemwegserkrankung entschließt entwickelt sich meine Stimme immer in Tiefenbereiche die Damen regelmäßig den Schlüpfer befeuchtet. Der Nachteil ist nur, ich bin immer zu kaputt um daraus Kapital zu schlagen.
THEMAWECHSEL: DAS OLLI SCHULZ KONZERT WAR SEHR SEHR TOLL. Ich hab den Olli jetzt schon ein paar mal live gesehen und es ist mir immer wieder ein Fest, denn auch wenn er wirklich ernste und traurige Songs performed sind die Ansagen äußerst kurzweilig und bringen einen immer wieder zu unkontrollierbaren Lachanfällen. Die Mischung aus Ernsthaftigkeit und „Klamauk“ erinnert mich ein bisschen an William Fitzsimmons, den eben dieser ist ebenfalls in der Lage diese wirklich sehr unterschiedlichen Gefühle in kurzen Augenblicken aufeinander folgen zu lassen. Und falls ich mich auf einer der nächsten Partys daneben benehmen sollte werde ich einfach den Satz: „Ihr seid einfach nicht Rock’n’Roll genug“ benutzen um jegliche Kredibilitätsverluste im Keim ersticken zu können. Ansonsten muss ich leider gestehen das mir gar nicht so viele Eindrücke im Gedächtnis haften geblieben sind. Das sind also die Auswirkungen des fit spritzens. Muss ich nicht nochmal haben. Das nächste Konzert des werten Herrn Oliver Marc Schulz genieße ich gerne wieder unbenebelt.
Ja ich sehe beim Tanzen albern aus, der Thees aber auch.
So. Es ist wieder Thees dran. Dieser, für mich immer noch, Hamburger der mittlerweile schon einige Zeit in Berlin lebt. Das 2. Soloalbum #2 ist raus und nach ziemlich genau zwei Jahren und einem Monat geht es also wieder auf ein Thees Uhlmann Konzert. Diesmal zum Glück in der nur 5 Gehminuten entfernten Posthalle in Würzburg. Ausgerechnet am 11.11.2013, aber ich hatte keine Befürchtung in irgendwelche faschingesken Situationen zu geraten. Als Vorband hatte sich Thees logischerweise einen Grand Hotel van Cleef gesignden Künstler ausgesucht. Rob Lynch heißt der Bärtige auf der Bühne. Nur mit einer Gitarre bewaffnet, ohne Band, ohne doppelten Boden. Wie so oft beweist das GHvC musikalischen Geschmack. Der Engländer ist die perfekte Einstimmung auf das kommende Konzert. Wer sich von Herrn Lynch mal einen Eindruck verschaffen möchte, empfehle ich den Track Broken Bones. Schöner Song, schönes Video.
Aber dann beginnt endlich Thees samt seiner Truppe, unter Anderem mit der schönen Julia Hügel sowie Tobias Kuhn. Der (das war mir nicht bewusst) eine Würzburger Vergangenheit hat. Diese Vergangenheit brachte sogar eine relativ erfolgreiche Band namens Miles zu Stande.
Konzerte mit Thees sind für mich immer ein inneres Blumenpflücken. Ich weiß nicht warum, aber bei diesen Konzerten fühle ich mich immer mit Endorphinen durchströmt. Es sind einfach die richtigen Worte mit der richtigen Musik untermalt. Ich mag die Bilder die durch die Worte gezeichnet werden und (Floskel) sie sprechen mir aus der Seele. Wodurch ich mich dann auch mal zu solchen sehr ernst gemeinten Äußerungen hinreißen lasse.
(Einfach draufklicken. Und ja, ich würde „Ja“ sagen).
Ich kann es nur wieder mal betonen, der Herr Uhlmann ist, seit Tomte Geschichte ist, meiner Meinung nach auf der Bühne viel gelassener und offener geworden. Wenn mal etwas schief geht, ist das kein Grund zur Panik sondern einfach Rock’n’Roll. Da außerdem nun auf Material von zwei Alben zurückgegriffen werden kann, muss auch kein Song mehr doppelt gespielt werden… Logischerweise hat das neue Album in der Setlist mehr Platz eingeräumt bekommen, aber das Mädchen von Kasse 2, die Lachse die zum Laichen und Sterben den Fluss hinauf schwimmen, sowie die Römer am Ende Roms sind natürlich dabei. Außerdem hat mir das Konzert auf #2 nochmal einen ganz anderen Zugang gegeben und es damit in meiner Favoritenliste definitiv etwas nach oben geschoben. Ich bin gespannt wie es mit Thees Uhlmann & Band weiter geht. Ich hoffe natürlich das die Zusammenarbeit mit Tobias Kuhn noch weiterhin so tolle Früchte trägt. Peace out.
The Gaslight Anthem: Geheizt wird mit Musik
Auf dieses Konzert habe ich mich wirklich sehr gefreut. Ich habe von The Gaslight Anthem vor einigen Jahren gehört als sie eine gefeierte Show auf dem Glastonbury Festival gespielt hatten. Danach fiel die Band aber irgendwie wieder durch mein Raster. Im Jahr 2012 veröffentlichten sie dann ihr Album „Handwritten“ welches mich wirklich umgehauen hat. Ein grandioses Stück Musik. Dadurch hörte ich mich dann nochmal intensiver durch die älteren Sachen und war vom 2008er Album „The ’59 Sound“ nicht minder begeistert. Am 13.08.2013 waren die Jungs dann in der Würzburger Posthalle zu Gast. Auch wenn es ein eher unterkühlter Augusttag war, kann die Entscheidung mit einem langärmligen Hemd auf dem Konzert aufzukreuzen schon als sehr stark dumm bezeichnet werden, denn bereits nach wenigen Songs schwitzten die Besucher in der aufgeheizten Halle um die Wette. Das schöne an einem guten Konzert ist, dass einem Dinge wie „Wie sehe ich aus?“, „Sind das wirklich tellerminengroße Schweißflecken unter meinen Armen?“ und „Habe ich gerade Bier verschüttet oder ist das Schweiß?“ total egal sind. Der sympatische Frontmann Brian Fallon gibt einem das Gefühl er würde dieses Konzert nur für seine besten Freunde spielen und man selbst gehöre natürlich auch dazu. Wer von seiner Art und Stimme übrigens nicht genug kriegen kann lege ich dieses Video aus dem Ramones Museum in Berlin an Herz. Sehr schöne und kurzweilige 37 Minuten. In Würzburg war das natürlich ein ganz anderer Rahmen und es fehlten weder die bekannten Songs die mit Vollgas geradeaus gehen, noch die etwas ruhigeren Nummern. Ich freue mich auf jeden Fall bereits aufs nächste Album mit anschließender Tour und werde dort hoffentlich auch wieder im Publikum stehen. Im Gepäck einen großen Sack voll „Great Expectations“.
Die Karriere als Fotograf sollte ich wohl auch nicht mehr weiter verfolgen.
Do you want to party with the Bonaparte?
Hölle Ja!
Auf dem Taubertal Festival durfte ich ja bereits einer fulminanten Bonaparte Show beiwohnen. Und genau dort fiel auch der Entschluss: „Die musste dir auch mal solo anschauen“. Dank glücklicher Fügung spielte Bonaparte dann auch direkt im anschließenden Konzertherbst in Würzburg. Also Karten gekauft und nix wie hin. Zuallererst zu erwähnen sind die hübschen Tickets für das Konzert. Auf Grund der langweiligen Eventimeinheitstickets heutzutage leider eine Seltenheit. Stattgefunden hat die Sause dann in der Posthalle. Ein Bonapartekonzert ist eigentlich kein Konzert im klassischen Sinne. Es ist eher eine Performance. Diese Darbietung ist dabei ein Konglomerat aus Technoindiewtfrock, Tanz, Titten und Kostümparty. Es gibt mehrere Mitglieder der Band die sich ausschließlich instrumentlos und tanzenderweise auf der Bühne befinden. Die Kostüme gehen von aufwendig über sexy zu WTF? EIN BABY MIT BEULEN? Dazu kommt ein Sprachmix aus deutsch, englisch und französisch. Egal. Wer die Möglichkeit hat sollte auf jeden Fall mal ein Konzert besuchen.
Mit K wie Krossartig. Kraft zum Klub
Nach dem wirklich sehr sehr geilen Auftritt auf dem Taubertal Festival war klar das ich die Jungs von Kraftklub nochmal auf ihrer Tour sehen muss. Vor gar nicht all zu langer Zeit waren sie schon einmal in Würzburg und bespielten das kuschlige Cafe Cairo. Da waren die bekennenden Karl-Marx-Städter mir aber noch kein Begriff so dass ich diese Gelegenheit ausließ. Außerdem war an diesem Abend die „My favourite Tracks“-Show mit Tilman Hampl. Zum Glück musste ich diese Entscheidung nicht treffen. Netterweise hieß ein Tourstop aber nun Würzburg Posthalle. Das Datum zum Konzert war der 13.10.2012. Zum ersten Mal erlebte ich auch wie die gesamte Posthalle genutzt wurde und der Platz wurde auch benötigt. Die Halle sah ziemlich ausverkauft aus. Das Konzert war gut. Komischerweise aber nicht so intensiv wie auf dem Taubertal Festival was mich wundert da Auftritte auf Festivals ja meistens „anonymer“ sind. Nichtsdestotrotzdem war es ein toller Abend. Die Mischung aus Punkrock und Hip Hop ist halt absolut mein Ding. Gäbe es die Musikrichtung „Crossover“ noch nicht, ich hätte sie erfunden. Die Setlist beinhaltete natürlich fast ausschließlich Songs von „Mit K“ mangels weiterem Repertoire. Der bekannteste Song der früheren EPs dürfte wahrscheinlich „Randale“ sein welcher auch zu entsprechendem RRRRIIIOOOOTTTT im Publikum führte. In bin vor allem gespannt wo die Reise dieser Band hingeht. Das 1. Album war richtig heißer Scheiß. Da heißt es nun Nachlegen.
Fotos des Abends gibt es leider keine da ich nur Augen für meine entzückende Begleitung hatte.
The Subways: Nicht unterirdisch
Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute spielt so nah? Obwohl sich die Posthalle luftlinientechnisch nur ca. 400 Meter von meiner Wohnung entfernt aufhält, bin ich dort relativ selten bei Konzerten anzutreffen. Ich prangere das an. Nichtsdestotrotzdem schaffte ich es am 21.03.2012 zum The Subways Konzert in die Posthalle. Ob eine Vorband ihren Job gut macht, oder nicht, erkenne ich immer sehr gut daran, ob ich mir deren Namen merken kann. Ich habe keine Ahnung wie die 2 (in Worten: zwei!) Vorbands der Subways hießen. Die Hauptband wiederum machte ihren Job sehr gut. Allerdings muss ich zugeben das selbst eine Band, die nur 18-minütige instrumentale Krautrocksongs von Can covert meine Gunst erwerben würde, hätten sie nur auch so eine süße Bassistin wie die Subways. Sie ist klein, sie ist blond, sie spielt Bass. Muss ich mehr sagen?
Genug der Themaabschweifung. The Subways liefern eine astreine Rockshow, die man sich immer wieder anschauen kann. Wenn sie dann Rock’n’Roll Queen anstimmen, natürlich in der halbdeutschen Version (auf Platte gab es das mal mit den Sportfreunden Stiller) bleibt kein Bein unbehüpft.
Fotos? Hier!
Gisbert zu Knyphausen: Eine der besten Zeilen in deutschem Liedgut
In erster Linie ist Gisbert zu Knyphausen für mich Hamburger. Ist er zwar eigentlich nicht, aber er hat dort gelebt (nun Berlin). Und er war/ist beim Grand Hotel van Cleef unter Vertrag. Das macht einen ja eigentlich direkt zum Hamburger, egal wo man herkommt. Dazu bricht er auch gerne mal Zungen, unter anderem auch Moderatorenzungen bei ego.fm. Aber viel wichtiger ist, dass aus Gisberts Feder einer der besten Sätze in deutschem Liedgut stammt: „Ach fick dich ins Knie, Melancholie“. Großartig! Das Konzert welches sich am 09.02.2012 in der Posthalle in Würzburg zutrug war melancholisch. Die Heizung in der Posthalle war kaputt, deswegen standen wir alle in unseren Jacken da. Wir waren keine Riesencrowd, aber wir waren eine zuhörende. Wir feierten die Scherze und wir hingen den Worten nach die die Band behutsam dem Publikum übergab. Zwischen den Songs konnte man eine Stecknadel fallen hören, hätte denn jemand eine dabei gehabt und sie just in diesem Moment zwischen 2 Songs fallen lassen. Aber es hatte niemand eine Stecknadel dabei oder ließ sie einfach zum falschen Zeitpunkt auf die Erde plumpsen. Dummerweise schwelgten wir so sehr in Gisberts Worten das wir dann trotz direkter Anbindung an den Bahnhof und starker Beeilung den Zug nicht mehr rechtzeitig erwischten. Ach fick dich ins Knie, Mutloserie.